Bergen
- Caroline
- 22. Mai 2024
- 3 Min. Lesezeit
Bevor wir in Bergen ankamen, hielten wir noch für eine Nacht in Tuddal am Wegesrand an einem Fluss. Eine weitere verbrachten wir in Husedalen, wo wir eine kurze Wanderung zu den berühmten vier Wasserfällen auf dem Weg zur Hardangervidda machten. Gesundheitlich ging es mir diese beiden Tage überhaupt nicht gut und ich hatte in Tuddal hohes Fieber und entsprechend sehr viel geschlafen. Schlaf ist bekanntlich die beste Medizin, am nächsten Tag ging es Bergauf und so zogen wir weiter. Die Fahrt führte uns durch Wälder, Täler, über schneebedeckte Berge, ein seichtes Flussbett und eine sehr lange Hängebrücke. Wo man hinschaute, gab es etwas zu bewundern, einfach herrlich. Und das wir einen 4x4 Camper gekauft haben, hat sich bereits mehrfach gelohnt und als sehr nützlich erwiesen.
Nun sind wir in der zweitgrößten Stadt Norwegens: Bergen. Diese Stadt ist bekannt für ihre malerische Lage zwischen Fjorden und Bergen, die charmante Altstadt und die lebendige Kultur. Ein besonderes Highlight unseres Aufenthalts war der Besuch am 17. Mai, dem norwegischen Nationalfeiertag. An diesem Tag feiert das ganze Land die Verfassung von 1814, und Bergen erstrahlt in einem Fest der Farben, Musik und Traditionen.

Am Nationalfeiertag zeigt sich die Stadt in einem ganz besonderen Glanz. Der Tag beginnt traditionell mit Kanonenschüssen und Glockengeläut. Die Straßen füllen sich schnell mit fröhlichen Menschen, die in ihren bunten Trachten, den sogenannten „Bunad“, unterwegs sind. Diese nationalen Kostüme variieren je nach Region und sind oft reich verziert, was das Stadtbild in ein lebendiges Kunstwerk verwandelt. Es ist ein wirklich schöner Anblick, die festlich gekleideten Menschen zu sehen, mit Damen in Trachten und Herren in klassischen Anzügen.
Wir kamen am Nachmittag des Vortags an und bemerkten sofort das geschäftige Treiben. Bereits vorab hatten wir gehört, dass es voll werden würde, und die Stellplätze mit Übernachtungsmöglichkeit, sind in Bergen prinzipiell knapp. Es gibt zwar Campingplätze, diese liegen jedoch meist weit über 20 Kilometer außerhalb. Wir entschieden uns für einen klassischen kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz, der leider bei unserer Ankunft bereits belegt war. Schließlich fanden wir einen kostenlosen Parkplatz, wo bereits viele andere Camper standen und es geduldet schien zu parken. Da es dort jedoch keine Servicemöglichkeiten gab, fuhren wir noch einmal zum ursprünglichen Parkplatz zurück, um die Grundwartung am Fahrzeug vorzunehmen und für die nächsten zwei Tage autark zu sein. Glücklicherweise kam eine Dame auf uns zu und bot uns ihren Stellplatz an, da sie weiterreisen wollte. Das nennt man doch mal Glück! So parkten wir und waren bereit für Bergen, wenn auch nur teilweise bereit für die Rückkehr ins Stadtleben. Dennoch entschieden wir uns, am gleichen Abend in die Stadt zu fahren und dort zu Abend zu essen.
Zuerst erkundeten wir ein wenig die Stadt, bevor wir in ein Brauhaus/Restaurant am Hafen einkehrten. Dort hatten wir ein solides Abendessen und trafen auf tolle Tischnachbarn aus Dänemark, die uns zahlreiche Tipps und Tricks für den bevorstehenden Nationalfeiertag in Bergen gaben. Anschließend flanierten wir noch etwas am Hafen entlang, der voller privater Boote war – alles bereit für die bevorstehende Feier.
Am nächsten Tag zogen wir am Vormittag los und auch wir hatten uns respektvoll auch in Schale geworfen. Es war beeindruckend, wie viele Menschen in der Stadt waren. Es gab einen Straßenumzug, laute Musik, Menschen in Trachten und viel für das Auge zu sehen. Es war eine interessante Erfahrung, auch wenn der Umzug für uns nicht allzu besonders war, da wir Ähnliches jährlich zu Fasching oder zur Kerb erleben. Was mich jedoch beeindruckte, waren die festlich gekleideten Menschen und die unterschiedlichen Trachten. Zur Mittagszeit kehrten wir in der Markthalle ein, um leckeren Fisch zu essen, und erkundeten danach noch etwas die Straßen von Bergen, bevor wir zum Camper zurückkehrten. Verständlicherweise waren wir an diesem Abend alle platt.
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