Aarau
Aarau ist für uns ein besonderer Ort. Es ist nicht nur das Wiedersehen mit langjährigen Freunden, die in die Schweiz ausgewandert sind, sondern auch die Erinnerung an Renés Zeit, als er hier als entsandter Facharbeiter tätig war. Mit der Stadt verbinden wir also weit mehr als nur eine Zwischenstation – Aarau ist ein Stück unserer Geschichte.
Diesmal wussten wir, dass unser Besuch nicht nur aus entspannter Zeit mit Freunden bestehen würde, sondern auch mit unterstützender Arbeit auf der Baustelle unseres Freundes verbunden war. Uns erwarteten über 40 Säcke Boden-Ausgleichsmasse, die in noch am Tag unserer Ankunft zwei Etagen nach oben getragen werden mussten. Nach so vielen Tagen im entspannten „Chill- und Fahrmodus“ empfanden wir die körperliche Arbeit irgendwie auch als wohltuend. Für uns war es zugleich ein Weckruf: Auch wir haben nach der Rückkehr eine Baustelle und eine Wohnungssanierung vor uns – ein Projekt, das wir für die letzten 3,5 Monate erfolgreich aus unseren Gedanken verdrängt hatten, um unsere Reise in vollen Zügen zu genießen.
René konnte sein handwerkliches Know-how hervorragend einbringen, insbesondere beim Anschluss der Fußbodenheizung. Als gelernter Gas- und Wasserinstallateur fühlte er sich in seinem Element – und das war eine willkommene Abwechslung zum Reisealltag. Doch natürlich sollte sich nicht alles nur um Baustellenarbeit drehen. Eine unserer „Missionen“ war es, unsere Freunde zumindest für einen Abend von der Baustelle wegzulocken. Wir führten sie aus, um gemeinsam essen zu gehen und sie auf andere Gedanken zu bringen. Es tat gut, den Staub und Stress hinter sich zu lassen, und die Mission war erfolgreich!
Auch Tiago kam auf der Baustelle voll auf seine Kosten. Er war begeistert, überall mit anzupacken und kreativ zu sein. Abends baute er kurzerhand aus herumliegenden Rohren eine Kugelbahn und stibitzte aus dem Wäschetrockner Wollkugeln, die er als „Kugeln“ für seine Bahn einsetzte. Seine Kreativität kennt wirklich keine Grenzen!
Abseits der Baustelle schafften wir es auch, etwas Freizeit einzubauen. An einem Nachmittag besuchten wir den Velo-Parcours, wo wir nebenbei zusahen, wie die Kirmes aufgebaut wurde. Zufällig eröffnete sie am selben Abend, was uns die perfekte Gelegenheit bot, unseren letzten Abend in Aarau mit einer Runde Adrenalin im Lunapark zu krönen.
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